Gemeinsam mit Frau Dr. Tutschka, die wir bereits zum Thema Kanzleientwicklung befragt haben, begeben wir uns mit Marion Ehmann in eine Art Neuland. Denn wir veranstalten mit den beiden Expertinnen ihres Fachs Webinare und Workshops, die sich mit der Weiterentwicklung von Anwälten und Anwaltskanzleien beschäftigen.
Konkret heißt das: Was ist zu tun, damit Juristen ihre gewünschten Ziele erreichen können, und welche Schritte sind auf diesem Weg zu gehen? Und was ist alles erforderlich, wenn man den eingeschlagenen Pfad einmal verlassen haben sollte?
Daher folgen an dieser Stelle alle wichtigen Informationen und Motivationen aus der Hand von Frau Marion Ehmann, warum Anwälte und Juristen an unseren Workshop „Kanzleientwicklung & Legal Project Management“ Mitte Juni in Nordwalde teilnehmen sollten.
Workshoptrainerin oder Trainingscoach? Das ist hier die Frage…
Interessiert man sich als Anwalt oder Jurist für Trainings/Workshops und Coaching rund um das Thema „Legal Project Management“, begibt man sich bei Marion Ehmann ganz sicherlich an die richtige Adresse. Sie beschäftigt sich nämlich bereits seit vielen Jahren intensiv mit dieser sehr wertvollen, weil sich ergänzenden Kombination. In diesem Kontext fließen auch ihre 20 Jahre Erfahrung als Anwältin ein, auf die sie zurückblickt. So war sie unter anderem 15 Jahre in Deutschland und Schweden bei großen Anwaltskanzleien unter Vertrag, bis sie sich vor ca. sechs Jahren auf eigene Rechnung auf die Reise machte.
Heraus gekommen ist eine einzigartige Mischung aus Workshop und Coaching, in denen Frau Ehmann nicht nur die theoretischen und praktischen Grundlagen vermittelt, sondern auch hilft individuelle Fragen nach Zielen und Visionen zu klären , auf einzelne Problemstellungen näher eingeht und damit Anwälten und Juristen hilft, die eigene Arbeitsumgebung besser und effizienter zu gestalten. Und das am liebsten sehr interaktiv, denn nur dann verändert sich auch etwas in den Köpfen, wie Frau Ehmann während unseres Gesprächs immer wieder betont.
„Warum machen Anwälte eigentlich die Dinge genau so, wie sie sie tun?“
Doch wie kam sie überhaupt auf die Idee, als Trainerin und Coach zu arbeiten? Nun, darauf hat sie eine recht simple Antwort parat: „In all den Jahren als Anwältin habe ich mich immer wieder gefragt, warum „wir“ Anwälte unsere Arbeit genau so und nicht anders verrichten. Dazu gehörten Aspekte wie die berufliche Situation vieler Junganwälte, aber auch die richtige und zielgerichtete Betreuung von Mandanten sowie die sich im Laufe der Jahre veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Alles in allem lief es auf mehr Transparenz und mehr Effizienz in unserem Tun hinaus. Und genau dabei möchte ich meinen Kolleg*innen gerne helfen.“
Aus diesen veränderten Voraussetzungen heraus entstand bei Marion Ehmann der Wunsch, als „Brückenbauerin“ zu arbeiten, wie sie sich selber gerne bezeichnet. Dabei steht immer der Versuch im Vordergrund, die Sorgen und Bedürfnisse der Anwaltschaft in praktikable Konzepte und Lösungen zu übersetzen, da sie „anwältisch“ spricht, wie wie selber sagt. Und das sogar dreisprachig, nämlich auf deutsch, englisch und schwedisch.
Das erste Webinar machte bei Teilnehmern Lust auf mehr
„Gerade gegen Ende des ersten Webinars erreichten mich zahlreiche ‚Wortmeldungen‘ im Chat, dass das Thema „Legal Project Management“ sehr interessant sei. Leider wurden mir kaum Fragen gestellt, was ich schade fand, da ich die Leute stets dazu ermuntere, mich mit ihren Anliegen zu löchern, so gut es geht.“ Mit dieser Einschätzung bewertete Frau Ehmann den Beginn unserer neuen Ausbildungsreihe.
Inhaltlich bewegte sich ihr Webinar zwischen den beiden Polen „Effektive Arbeitsmethoden“ und „Erste Schritte eines Mandats“. Gerade hier kommt es laut Frau Ehmann besonders auf geschickte Fragestellungen und aufmerksames Zuhören an.
Videotipp: Für alle, die das Webinar verpasst haben, bieten wir die Gelegenheit, es sich erneut „aus der Konserve“ anzusehen. Für alle unsere Abonnenten der Kanzleiakademie Flatrate sind auch diese Webinare wieder kostenlos in der Flatrate enthalten. Am besten direkt anmelden.
Der Workshop „Legal Project Management“ beschäftigt sich mit den 4 Phasen des Mandats
Der Beginn eines neuen Mandats ist auch Teil der ersten von vier Phasen in juristischen Projekten, die Marion Ehmann während ihres ganztägigen Workshops in unseren Nordwalder Räumen intensiv bespricht. Dabei betrachtet sie gemeinsam mit den Teilnehmern folgende Inhalte:
Phase I: Im ersten Schritt ist zu klären, welchen Auftrag der Mandant an den Anwalt oder die Kanzlei übertragen möchte. Dazu gehört neben der richtigen Kommunikation mit dem Klienten auch sämtliche relevante Informationen, die für das erfolgreiche Mandat wichtig sind. Diese erste Phase wird von vielen Kanzleien etwas stiefmütterlich behandelt.
Phase II: Der zweite Schritt umfasst alle Dinge, die mit der Planung eines Mandats zu tun haben. Hier werden also Fragen geklärt wie: Wie lässt sich der Erfolg des Projekts genau messen, was ist alles zu tun und wer erledigt die relevanten Aufgaben? Aber auch die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten eines juristischen Auftrags steht während der zweiten Phase im Vordergrund. Auch dieser Schritt kommt bei vielen Anwälten deutlich zu kurz.
Phase III: Im weiteren Verlauf des Projekts steht die Durchführung des Mandats auf der Agenda, was erfahrungsgemäß von vielen Jurist*innen beherrscht wird.
Phase IV: Nach Abschluss eines Mandats sollte man sich dann noch fragen: Wie erfolgreich waren wir mit der Betreuung des Klienten. Dazu gehören Fragen wie:
„Haben wir mit dem Mandat Geld verdient?“
„Benötigt der Mandat weitere Hilfe?“
„Was hat dem Mandanten gefallen und was nicht?“
„Wie war die Arbeit im Team, was können wir noch besser machen?“
„Auch dieser Phase wird in vielen Fällen zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl sie so enorm wichtig ist, um die eigene Arbeit kontinuierlich zu verbessern. Auch dafür gibt es die passenden Werkzeuge und Tools.“, wie Frau Ehmann im Gespräch bestätigt.
Der Austausch mit Kolleg*innen kommt im Workshop nicht zu kurz
Neben diesem umfangreichen Wissensschatz, den Frau Ehmann mit allen Workshop-Teilnehmern teilen möchte, steht zudem der Erfahrungsaustausch mit Kolleg*innen im Vordergrund, wie sie selber sagt: „Wie erleben andere Anwälte ihren juristischen Alltag? Welche Fehler haben sie vielleicht schon gemacht? Auch hier ermuntere ich immer wieder, möglichst offen und schonungslos mit sich selbst umzugehen. So wie ich immer wieder von meinem teuersten Fehler meiner Anwaltskarriere erzähle.“
„Meine Tools-Empfehlungen für die Projektarbeit sind eher ‚low-tech‘“
Und wie sieht es mit den passenden Werkzeugen aus, die für den Einsatz von Legal Project Management-Methoden notwendig sind? Auch hier hat Frau Ehmann ein paar Tipps parat: „Für die Planungsphase empfehle ich gerne die Work Breakdown Structure (Projektstrukturplan) oder die Kanban-Tafel. Ich selber bevorzuge eher Bordmittel, die jedem zur Verfügung stehen, also Excel und Word. Aber auch analoge Hilfsmittel wie Post-its und ein Whiteboard kommen in meiner eigenen Planungsarbeit zum Einsatz.“
Während des eintägigen Workshops wird es darüber hinaus einen kurzen Hülskötter’schen Vortrag geben, in dem advoware als Werkzeug für das Projektmanagement vorgestellt wird. Mit ganz vielen Tipps für die anwaltliche Praxis zu den Themen Arbeitsplanung, Aufgabenverwaltung, etc.
Motivation & mehr: Weitere Schwerpunkte des Workshops mit Marion Ehmann
Zu einer guten und erfolgreichen Projektarbeit gehört aber auch die richtige Leitung eines Projektteams und dessen Motivation. Auch darüber wird Frau Ehmann Mitte Juni in Nordwalde reden. Darüber hinaus besteht jederzeit die Möglichkeit, konkrete Fragen zu stellen, die sich aus den eigenen juristischen Projekten tagtäglich ergeben.
„Legal Project Management“ ist kein Hexenwerk!“
Welche Botschaft hat Frau Ehmann abschließend für die Anwaltschaft da draußen parat? „Ich kann nur sagen: Projektmanagement ist kein Hexenwerk. Und es erfordert auch keine technologische Herangehensweise. Es muss also niemand Experte in Microsoft Project werden. Fangen Sie lieber in kleinen Schritten an. Aber fangen Sie an. Irgendwo. Und möglichst bald. Zu Ihrem eigenen Wohle und zu dem der Kanzlei und Mandanten: Sagen Sie der traditionellen juristischen Arbeitsweise endgültig ‚Lebewohl‘!“
Mitte Juni nach Nordwalde zum Workshop mit Frau Ehmann und Frau Dr. Tutschka?
Interessiert, mehr über Legal Project Management zu lernen? Dann sehen Sie sich ganz unverbindlich die zugehörige Webseite an und entscheiden Sie dann, ob Sie Mitte Juni zu uns nach Nordwalde kommen möchten – um Frau Ehmann und Frau Dr. Tutschka live erleben zu können.
Der Beitrag Interview: „Ich bin Brückenbauerin für Anwälte und Juristen“ erschien zuerst auf Hülskötter - Die Kanzleiexperten.